Die Besatzung der Fregatte „Baden-Württemberg" hatte sich schon
eigentlich auf die große Erprobungsfahrt gefreut, die zum Polarkreis und
dann aus der großen Kälte direkt in die Karibik geführt hätte. Umso
größer soll zurzeit der Frust unter den Besatzung sein, dass ihr Schiff
den Weg in die Werft nach Hamburg gemacht hat. Dort wird die
„Baden-Württemberg" wohl auch länger bleiben als gedacht,
voraussichtlich bis zum Herbst dieses Jahre
s.
Die Defizite seien nach Informationen des SPIEGEL größer als bekannt.
Auch auf dem Schwesterschiff, der Fregatte „Nordrhein-Westfalen", sollen
die Probleme massiv sein. Neben Softwarefehlern gibt es Defekte am
Radar, beim Wasseraufbereitungssystem und bei der Lebensmittelkühlung.
So sei die Stimmung "Enttäuschung pur" in der Besatzung , so Dirk Bolte
vom Verein "Freundeskreis Fregatte Baden-Württemberg". Der Freundeskreis
versuchte mittels 20 Kilogramm Fruchtgummis, die schlechte Moral der
Besatzung zu heben und stärken.
"Wenn sich der Frust der
Marinesoldaten herumspricht, wird es noch schwieriger werden, den
dringend benötigten Nachwuchs rekrutieren zu können", so der
Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Hans-Peter Bartels gegenüber dem
SPIEGEL. Das Verteidigungsministerium hält die Beeinträchtigung für
nicht so gravierend, da die Besatzung während der Werftzeit "notwendige
Lehrgänge" absolvieren und "das eigene Können/Wissen in Übung" halten
könnten.

Foto: Die Fregatten „Baden-Württemberg" und „Nordrhein-Westfalen" im Dezember 2017 in der 4. Einfahrt / Roland Wiegran
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