Samstag, 20. Januar 2018

#F125 In die Werft, statt in die Karibik

Die Besatzung der Fregatte „Baden-Württemberg" hatte sich schon eigentlich auf die große Erprobungsfahrt gefreut, die zum Polarkreis und dann aus der großen Kälte direkt in die Karibik geführt hätte. Umso größer soll zurzeit der Frust unter den Besatzung sein, dass ihr Schiff den Weg in die Werft nach Hamburg gemacht hat. Dort wird die „Baden-Württemberg" wohl auch länger bleiben als gedacht, voraussichtlich bis zum Herbst dieses Jahres. Die Defizite seien nach Informationen des SPIEGEL größer als bekannt. Auch auf dem Schwesterschiff, der Fregatte „Nordrhein-Westfalen", sollen die Probleme massiv sein. Neben Softwarefehlern gibt es Defekte am Radar, beim Wasseraufbereitungssystem und bei der Lebensmittelkühlung. So sei die Stimmung "Enttäuschung pur" in der Besatzung , so Dirk Bolte vom Verein "Freundeskreis Fregatte Baden-Württemberg". Der Freundeskreis versuchte mittels 20 Kilogramm Fruchtgummis, die schlechte Moral der Besatzung zu heben und stärken.
"Wenn sich der Frust der Marinesoldaten herumspricht, wird es noch schwieriger werden, den dringend benötigten Nachwuchs rekrutieren zu können", so der Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Hans-Peter Bartels gegenüber dem SPIEGEL. Das Verteidigungsministerium hält die Beeinträchtigung für nicht so gravierend, da die Besatzung während der Werftzeit "notwendige Lehrgänge" absolvieren und "das eigene Können/Wissen in Übung" halten könnten.


Foto: Die Fregatten „Baden-Württemberg" und „Nordrhein-Westfalen" im Dezember 2017 in der 4. Einfahrt / Roland Wiegran

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