Dienstag, 30. Januar 2018

Segelschulschiff „Gorch Fock“

Die Instandsetzungsarbeiten des Segelschulschiffes „Gorch Fock“ könnten schon bald wieder ins Stocken geraten, so seien Kosten von mehr als 100 Millionen Euro denkbar. Gestern bestätigte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), dass es auch bei dieser Summe nicht bleiben wird, zu konkreten Zahlen äußert sich das Bundesamt aber noch nicht.
„Nach der hundertprozentigen schiffbaulichen Untersuchung hat die Werft nun einen finanziellen Mehrbedarf für die Arbeiten angemeldet. Dieser wird von der Bundeswehr derzeit geprüft“, bestätigte ein Marinesprecher gestern auf Anfrage der „Wilhelmshavener Zeitung“. Prüfung und Entscheidung liegen demnach nicht in den Händen der Marine.
Zur Höhe der Nachforderung für notwendige Sanierungsarbeiten würden keine Angaben gemacht. Ende 2016 war man noch von Instandsetzungskosten in Höhe von 35 Millionen Euro ausgegangen, nach der intensiven Befundung war dann die Rede von 75 Millionen.
Ursprünglich ging es bei der Werftliegezeit um das Stevenrohr, notwendige Überholungen von Motoren und Anlagen, Sicherheitschecks und Konservierungsarbeiten. An der 1958 bei Blohm + Voss in Hamburg gebauten „Gorch Fock“ wird nun im Dock der Bredo-Werft jedoch fast alles runderneuert: So werden 80 Prozent der Außenhaut des Rumpfes, das Teakholzdeck, die drei Masten, die Rahen und das Kartenhaus erneuert.
Beim Marinekommando bestätigte man die neue Lage. „Wir warten jetzt auf eine Entscheidung in Berlin“, so ein Marinesprecher. Dort plant man inzwischen erst für 2019 mit dem Segelschulschiff. Sollte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen das Projekt stoppen, käme das der Verschrottung der „Gorch Fock“ gleich. Da die Bark nicht schwimmfähig ist, müsste sie im Dock abgewrackt werden. Dies würde der Marine aber noch größere Probleme bescheren, da sie auf absehbare Zeit kein Schulschiff hat. Foto: 2015 Roland Wiegran


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